Großes Interesse am Vortrag „Mehrgenerationen-Wohnen"
Ein gelungener Abend mit vollem Haus. Das Interesse am Vortrag von Achim Friedrich, Diplompädagoge im Mehrgenerationenhaus Königsbrunn war groß und es zeigte die Bedeutung, die diese Wohnform in Zukunft in Landsberg haben könnte. Initiiert von der AG Wohnen in der SPD berichtete Herr Friedrich über den Generationenpark in Königsbrunn, vom Konzept, der Planung, den Aufgaben bis hin zur Beurteilung nach 1 Jahr „in Betrieb“.
Ohne klares Konzept geht nichts, betonte Achim Friedrich, denn nur daraus können Architekten die richtige Lösung anbieten. Dies scheint in Königsbrunn bestens gelungen zu sein. Bei dem Konzept stehen eindeutig die Menschen im Vordergrund. Ausführliche Bewerbungsgespräche führen zu einer Auswahl, die Bewohner von 1 bis über 80 Jahren, Singles und Familien, konfessionsunabhängig, Menschen mit Behinderung, Kranke, Rollstuhlfahrer, besser Verdienende und finanziell weniger gut Gestellte zusammenführen. Nach diesen Kriterien sind auch die Mieten ausgerichtet, die in den insgesamt 53 Wohneinheiten in 123 Häusern mit 150 Bewohnern verlangt werden. Das Bebauungskonzept in relativ zentraler Lage, inmitten eines Neubauviertels mit Innenhof, Laubengängen und einem Saal für 80-90 Personen ist nach sorgfältiger Prüfung der demografischen Daten, einer sozialen Raumanalyse und Zukunftsforderungen erstellt worden.
Verantwortlich für den Erfolg des Generationenparks sind aber auch die vielen Details, die eingeflossen sind – Gästewohnung, Terrasse, Balkon, Gartenanteil für jeden, französische Fenster, ein Elektro-Gemeinschaftsfahrzeug, Barrierefreiheit, Veranstaltungen in Eigeninitiative, Kinderkrippe, ein Waschraum mit Sitzecke. Und, wie Friedrich deutlich machte, ist eine Begleitung, ein „Kümmerer“ (von der Stadt bezahlt) notwendig, der in der Gemeinschaft Anstöße gibt und vermittelt. Die Initiative für die Umsetzung von Ideen jedoch geht von den Bewohnern aus.
Der Generationenpark wurde mithilfe der Stadt Königsbrunn und Fördergelder errichtet und soll bald um 29 Wohnungen erweitert werden, mit einer Option auf weiteren Ausbau. Ein hervorragender Vortrag, der in der anschließenden Diskussion zeigte, wie wichtig das Thema für Landsberg ist.
Die AG Wohnen in der SPD will dieses Projekt vorantreiben. Weitere Vorträge, Besichtigungen und Aktionen bis hin zur Suche nach einem geeigneten Grundstück sind geplant.