Infostand "Wo fehlt's beim Stadtbus"

10. Februar 2020

Bei unserem Infostand am letzten Samstag haben wir mit 26 Landsbergerinnen und Landsbergern darüber gesprochen, wie oft sie mit den Landsberger Stadtbussen fahren und was ihrer Meinung nach die besten Anreize wären, für kurze Strecken durch die Stadt das eigene Auto stehen zu lassen und dafür die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen?

Unter den Befragten waren alle Fahrgewohnheiten vertreten.
7 Teilnehmer gaben an, den Bus nie zu nutzen, 11 Teilnehmer fahren manchmal mit dem Bus und 8 Teilnehmer nutzen sogar regelmäßig die öffentlichen Verkehrsmittel.

Busse fahren zu lange und zu selten. - Begründet wurde die Entscheidung gegen die Nutzung der Stadtbusse vor allem damit, dass die Busse zu selten fahren und bei den Anschlüssen zu anderen Linien lange Wartezeiten entstehen.
Eine Fahrt vom Penzinger Feld zur Schwaighofstraße dauert beispielsweise im Idealfall 20 Minuten, wovon 10 Minuten auf die Umsteigezeit am Hauptplatz entfallen. Die umgekehrte Richtung dauert ganze 25 Minuten inklusive 6 Minuten Umsteigezeit am Bahnhof.
Auch regelmäßige Kunden der Stadtbusse empfinden dies als Problem und wünschen sich häufigere Abfahrtszeiten und eine kürzere Fahrtdauer, um ihr Ziel zu erreichen, insbesondere auf der Linie 1.
Dieses Problem wird laut den regelmäßigen Fahrgästen noch dadurch verstärkt, dass zu Stoßzeiten die Busse im Stadtverkehr ebenso im Stau stehen wie alle anderen und sich damit die Fahrzeit oft erheblich verlängert.

Preis weniger entscheidend - Der Preis hingegen stellt für viele Befragte, die bisher den Bus nicht nutzen, keinen Hinderungsgrund dar.
Vielfahrer sehen das anders und verweisen auf die Stadt Augsburg, in der man seit Anfang Januar kostenlos die neun Haltestellen der Innenstadt erreichen kann. Warum geht so etwas nicht in Landsberg?, fragen sie und auch
warum es hier keine elektronischen Anzeigetafeln gibt, die die Nutzung der Stadtbusse und die persönliche Fahrtenplanung viel komfortabler gestalten könnten.

Wochenende ohne Busse - Viele Befragte bedauerten außerdem, dass ab Samstagmittag und den ganzen Sonntag gar keine Stadtbusse fahren.
Das sei besonders für alte Menschen mit geringem Einkommen und eingeschränkter Mobilität, die außerhalb der Innenstadt wohnen ein großes Problem. Sie haben am Wochenende keine Möglichkeit, die Innenstadt zu erreichen, um z.B. Freunde zu besuchen.

Ringlinie - Viel diskutiert wurde auch die Möglichkeit, einen Ringlinie durch die Innenstadt im 10- bis 15-Minuten Takt einzuführen. Diese könnte mit kleineren Elektrofahrzeugen die Stecke vom Bahnhof über die neue Bergstraße bedienen, oben am Berg im Kreisverkehr wenden und über Vorderen und Hinteren Anger und den Hauptplatz zurück zu Bahnhof verkehren.

Gute Ansätze gibt es - Es gibt also eine Menge guter Ansätze, die Nutzung der Landsberger Stadtbusse attraktiver zu gestalten, ein entscheidendes Kriterium ist offensichtlich die Verbesserung der Taktzeiten und das bringt nicht nur Vorteile für die Fahrgäste.
Im Bericht des Landsberger Tagblatts vom 6. Februar zur Sicherheit und Pünktlichkeit der Stadtbusse weist auch der Betriebsleiter der Waibel Bus GmbH Horst Argesheimer auf die Schwierigkeiten für die Busfahrer durch die derzeitige Taktung hin. Der Einsatz weiterer Busse und ein häufigeres Bedienen der Haltestellen wäre also im Sinne aller Beteiligten.

Infostand Verkehr 20-0208
mit Christina Roidl, Kandidatin der SPD für den Stadtrat, Liste 5, Platz 2

Teilen