Selbständiges Leben im Alter, auch eine Aufgabe der Politik. Zu diesem Thema konnte Dr. Herbert Kränzlein, der Landtagskandidat der Landsberger SPD, der seinen 63. Geburtstag feierte, eine Menge eigener Erfahrung aus der Familie einbringen. Den Zuhörern aus der Arbeitsgruppe 60plus der Landsberger SPD stand aber auch ein aufmerksamer Politiker gegenüber, der die Vorstellungen von Betroffenen in seine künftige politische Arbeit einbinden möchte. Die Frage wann ist man alt, beantwortet Dr. Kränzlein so: grundsätzlich ist man so alt wie man sich fühlt, und man fühlt sich umso weniger alt als man über sich selbst bestimmen kann. Das stellt Forderungen an die Politik, künftig verstärkt für einen erweiterten barrierefreien Wohnbau und für betreutes Wohnen zu sorgen, den ambulanten Betreuungsdienst auszubauen und vieles mehr. Alten Menschen muss der Verbleib in ihrer gewohnten Umgebung möglichst lange gewährleistet werden.
Die demographische Entwicklung spricht sehr deutlich von sinkenden Geburtenzahlen. Der Generationenkonflikt wird sich verstärken. Es gilt immer mehr ergänzende staatliche Mittel, etwa für die Betreuung in Pflegeheimen, aufzubringen. Hier spricht sich Dr. Kränzlein sehr deutlich für eine Solidarrente von wenigstens 850 Euro anstatt der bisherigen 680 Euro Grundsicherung aus. Dies ist allerding nur zu bewerkstelligen, wenn den prekären Arbeitsplätzen Einhalt geboten wird und ein gesetzlicher Mindestlohn für alle Branchen eingeführt wird. Gleichfalls werden wir an einer Bürgerversicherung nicht vorbeikommen. Im Weiteren fordert Dr. Kränzlein die Geschäftemacherei mit alten Menschen besser zu überwachen und der Abschiebung in Pflegeeinrichtungen ins billigere Ausland menschenwürdigere Alternativen entgegen zu setzen. Die Pflegeversicherung muss erweitert werden und ambulante Palliativstationen sind aufzu-bauen. Nicht vergessen werden darf, die Infrastruktur in ländlichen Gebieten zu erhalten und zu verbessern. Das betrifft Einkaufsmöglichkeiten ebenso wie ei-nen erweiterten öffentlichen Nahverkehr. Im Landkreis Landsberg wäre gerade im ländlichen Raum die Einführung eines Anrufsammeltaxis zu prüfen, die in Nachbarlandkreisen mit großer Akzeptanz betrieben werden.
Wenn heute versucht wird, zwischen Alten und Jungen eine Schieflage herbeizureden, spricht Dr. Kränzlein Leistungen der Alten an, ohne die unsere Gesellschaft um vieles ärmer wäre. 30% aller Dienstleistungen werden von ehrenamtlichen Pensionären und Rentnern erbracht. „Ehrenämter in Vereinen, bei kirchlichen Trägern, Sozialeinrichtungen, in der Altenpflege, in Verbänden oder bei der Kinderbetreuung auch im familiären Bereich, tragen dazu bei, keinen Generationenkonflikt aufkommen zu lassen.